Dieses Bild wirft möglicherweise Fragen auf.
Warum postet ein Eventmoderator das Foto eines Kindes mit Down Syndrom?
Zunächst einmal:
Es ist mein Kind, mein zehnjähriger Sohn Lars. Und er hat das DownSyndrom.
Was hat das mit dem Job des Eventmoderators zu tun?
Nun, zu moderieren bedeutet zu vermitteln.
Zwischen unterschiedlichen Positionen und Ansichten, zwischen Veranstaltern und Kundschaft, zwischen unterschiedlichen Bedürfnissen.
Zwischen Menschen.
Nun sind Menschen so unterschiedlich und divers wie Schneeflocken.
Jeder hat seine eigenen körperlichen und geistigen Grundvoraussetzungen.
Jeder hat seine ganz eigenen Chancen und Probleme, seine ganz individuellen Ansichten und Orientierungen.
Einige wenige dieser Dinge sind uns unveränderlich ins Stammhirn und die DNA gemeißelt. Der größte Teil davon ist aber veränderlich.
Dazu braucht es den eigenen Willen einerseits, auf der anderen Seite aber die nötigen Rahmenbedingungen.
Gerade heute, wo wir uns - gewollt oder ungewollt - immer mehr in der eigenen „Bubble“ bewegen ist es wichtig, den berühmten Blick über den Tellerrand nicht zu verlieren.
Das ist besonders wichtig für Menschen, die von der sogenannten „Norm“ (was auch immer das sein soll) abweichen.
Denn ihnen werden immer noch nicht nur Steine, sondern ganze Geröllhalden in den Weg gelegt. Teilweise passiert das passiv, aus Unwissenheit oder auch Ignoranz.
Teilweise werden hier aber auch aktiv und bewusst Hürden aufgebaut.
Das betrifft den Zugang zu Bildung und zum ersten Arbeitsmarkt, die Möglichkeit sich eine finanzielle (und damit auch gesundheitliche) Sicherheit aufzubauen, die generelle Chance auf gesellschaftliche Teilhabe und so vieles mehr.
Da muss sich dringend etwas ändern!
Wie wollen wir uns weiterentwickeln, wenn wir uns nur mit unseresgleichen umgeben?
Jeder Mensch der „anders“ ist als wir selbst schärft unseren Blick, erweitert unseren Horizont, ist Keimzelle für neue Ideen und ein neues, wichtiges Miteinander.
Heute am 21.3. ist Welt-Down-Syndrom-Tag.
Eine gute Gelegenheit um für mehr Miteinander, mehr Inklusion, mehr Diversität, mehr Verständnis zu werben.
Eine Chance um darauf hinzuweisen, dass es so etwas wie „normal“ nicht gibt, und wir alle nur gegenseitig voneinander profitieren können.
Und das gilt ausdrücklich nicht nur für Menschen mit Down Syndrom, sondern für uns ALLE!
Egal welche Hautfarbe oder Religion, welche geographische oder soziale Herkunft oder welches Geschlecht jemand hat. Egal mit welcher Grundausstattung ihn Mutter Natur in diese Welt gesetzt hat.
Eigentlich sollte das selbstverständlich sein. Aber auch ich muss gestehen:
für manche dieser Erkenntnisse musste erst mein Sohn mit Down Syndrom geboren werden.
In diesem Sinne:
auf die Diversität, auf die Chancengleichheit.
Nicht nur heute am
WeltDownSyndromTag!
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